„Zusammenhalt in Vielfalt“

Auf vier Jahre angesetzt richtet sich das Projekt an neu zugewanderte, erwerbslose Unionsbürger*innen insbesondere die Personengruppe Sinti und Roma sowie an wohnungslosen Menschen in der Neunkircher Innenstadt. Über 6.000 Menschen aus Syrien, Bulgarien, Rumänien und der Ukraine sind in den letzten Jahren zugezogen. Über 2.000 Roma leben in der Neunkircher Innenstadt. Die Menschen sollen in ihrer Handlungsfähigkeit und ihrer Autonomie gestärkt werden, sie sollen teilhaben können am gesellschaftlichen Leben und nicht noch weiter ausgegrenzt werden.

„Es ist kein Zufall, dass sich die Kommune hier als Kooperationspartner in ein Sozialprojekt mit Wohlfahrtsverbänden einbringt. Es ist ein Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung und des Vertrauens und vor allem bedeutet es, dass wir hier in Neunkirchen sozialpolitisch an einem Strang ziehen“, sagte Thomas Hans, Beigeordneter der Kreisstadt Neunkirchen, in seinem Grußwort bei der Eröffnung im KOMMzentrum. „Gerade in einem Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf ist nichts wertvoller als der Zusammenhalt in Vielfalt.“

Landrat Sören Meng lobte den Ansatz, gemeinsam etwas bewirken zu wollen: „Ich bewundere Neunkirchen für seine Tatkraft, Dinge nicht einfach hinzunehmen, sondern sich den Herausforderungen zu stellen.“ Dabei bezog er sich nicht nur auf die engagierte Stadtverwaltung, sondern auch auf die Träger für ihr offenes Ohr für die Anforderungen und Anliegen. Es fänden sich hier in der Innenstadt viele Menschen zusammen, die ein gemeinsames Schicksal haben, aber sie eine oftmals auch die Not. Daher sei das Projekt genau richtig, das hier alle Fäden zusammenlaufen können.

Der Caritasverband Schaumberg-Blies e.V. bietet individuelle Beratung durch Muttersprachlerinnen in der Beratungsstelle am Hüttenberg und an der Neunkircher Tafel an. Die Kreisstadt Neunkirchen tritt vor allem für die Kinder ein. Die Bildungsassistentin ist an den Grundschulen im Innenstadtbereich tätig, hilft bei Schulanmeldungen, hat Kontakt in alle Richtungen und vermittelt in verschiedensten Situationen. Die Diakonie Saar ist für den Bereich Wohnungslosigkeit zuständig. Die Mitarbeitenden sind im öffentlichen Raum unterwegs, ermitteln Hilfebedarfe, bauen Vertrauen auf und versuchen auf vielfältigen Wegen zu helfen.

„Wir brauchen eine bedarfsorientierte Erweiterung des Hilfesystems, denn gerade für Benachteiligte sind die Hürden vielfach hoch, der Zugang schwierig. Gleichzeitig sollte die Hilfe nachhaltig sein“, benannte Tobias Mierzwiak, Abteilungsleiter Soziale Teilhabe bei der Diakonie Saar, die Ziele des Projektes. Die Mitarbeitenden wollen sich als Mediater sehen, als Drehscheibe zwischen den Hilfen, denn Wohnungslose haben oftmals multiple Problemlagen. Dabei solle der Blick nicht ausschließlich auf die eigene Zielgruppe gerichtet sein, sondern gesamtgesellschaftlich Integration voran gebracht werden.

SABiNe steht für „Stärkung der Autonomie Benachteiligter in Neunkirchen“.

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