„Die Nachfrage bei den Tafeln steigt seit einiger Zeit kontinuierlich an. Der stetig hohe Bedarf kann nur mit einem engagierten Team bewältigt werden. Mein großer Dank geht daher an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Völklinger Tafel. Ihr Engagement ist für unsere Gesellschaft unerlässlich“, betont Bettina Altesleben, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit.
Ihr Besuch bei der Tafel Völklingen, die durch die Diakonie Saar betrieben wird, gilt zu allererst den Ehrenamtlichen, denen sie für ihr Engagement ausdrücklich dankt. 30 Frauen und Männer sorgen zweimal in der Woche in Völklingen dafür, dass überschüssige Waren aus den Supermärkten und Lebensmittelläden vor der Mülltonne gerettet und an Bedürftige ausgegeben werden.
„Ohne Ehrenamt wäre der Tafelbetrieb nicht möglich!“, betont auch Anne Fennel, Geschäftsführerin der Diakonie Saar. Dass Staatssekretärin Altesleben die Tafel besuche, sei ein tolles Zeichen der Wertschätzung für die Helferinnen und Helfer.
Eine Ehrenamtliche ist Ilse Georges. Seit 12 Jahren ist sie jeden Dienstag und Freitag von morgens 8.30 bis 16 Uhr im Einsatz, sortiert Lebensmittel, gibt Backwaren und Kühlwaren an die Kundinnen und Kunden aus und hilft auch mit im Büro. „Ich helfe auch mal montags bei der Anmeldung, sortiere Akten und gebe Ausweise aus. Es macht mir Spaß. Ich bin gerne hier“, erzählt Georges.
Die gute Fee im Team, so Georges, sei Ayse Gercer. Die Kurdin lebt seit 27 Jahren in Völklingen, engagiert sich seit 15 Jahren bei der Tafel Völklingen. Neben der normalen Tätigkeit bei der Tafel hat sie das Team im Blick, kocht Kaffee, sorgt dafür, dass es im Teamraum stimmt. „Wir verstehen uns auch ohne viele Worte, arbeiten Hand in Hand. Ich bin mit vielen hier befreundet“, betont die Gercer. Das Team mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen ist ein Gewinn für die Tafel, auch Syrerinnen und Ukrainer engagieren sich hier. Gercer kann mit Kurdisch und Türkisch im Kontakt mit den Kundinnen und Kunden helfen. „Ich erkläre immer wieder mal, wie das ein oder andere Gemüse zubereitet werden kann oder Fertigprodukte verwendet werden“, berichtet Gercer. „Ich helfe gerne und mag es, mit Menschen in Kontakt zu sein.“
Die Tätigkeit bei der Tafel erfordert körperlichen Einsatz. Es müssen Kisten gehoben und Säcke getragen werden. Aber auch ein guter Kontakt zu den Kundinnen und Kunden ist wichtig. „Die größte Barriere ist dabei eigentlich die Sprache,“ so Georges, „Aber wir verständigen uns mit Händen und Füßen. Das klappt ganz gut.“ 400 Familien sind aktuell bei der Tafel Völklingen registriert. Die Ausgabe vorsortierter Waren erfolgt in Gruppen, so dass möglichst viele von der Unterstützung profitieren können.
Neben der Ausgabe der Lebensmittel verweisen die Ehrenamtlichen auch auf die Hilfsangebote im Haus der Diakonie nebenan. „Mit den geretteten Lebensmitteln helfen wir, die größte Not abzufedern. Unser Ziel ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe und die nachhaltige Verbesserung von Lebenslagen der Betroffenen“, so Fennel. Von der Sozial- und Schuldnerberatung bis zur Prävention von Wohnungsverlust und Wohnungslosenhilfe gibt es im Haus der Diakonie ein breites Unterstützungsangebot.