Mit Herz in der Pflege

„Mir gefällt an der Ambulanten Pflege, dass ich Menschen unter-stützen kann, länger in ihren eigenen vier Wänden zu leben“, er-zählt die Auszubildende Nadja Müller. „Ich mag den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten und bin immer mit dem Herz dabei, nicht nur mit dem Verstand!“

Die 38-Jährige kommt ursprünglich aus der Hauswirtschaft, hatte dann die Ausbildung zur Pflegeassistenz gemacht und ist schließlich als Quereinsteigerin ins zweite Jahr für die Ausbildung zur Pflegefachkraft eingestiegen.

Einmal in der Woche kommt sie mit den anderen Auszubildenden zum Praxisanleitungstag mit Pflegepädagogin Nelli Reisich in der Sozialstation Burbach / Alt-Saarbrücken der Ökumenischen Gesellschaft für Ambulante Pflege (ÖGaP) zusammen. Reisich bearbeitet mit ihnen Aufträge aus der Schule, macht fachpraktische Übungen und spricht mit ihnen Fallbeispiele durch. „Ich habe selbst viele Jahre in der Ambulanten Pflege gearbeitet und will ganz bewusst die Brücke von der Theorie zur Praxis schlagen“, erzählt die ehemalige Pflegedienstleitung. Als Prüferin kenne ich zudem die Anforderungen und kann daher gut bei der Prüfungsvorbereitung unterstützen.

So ist auch Natalia Bugnina froh, ihre Ausbildung bei der Sozialstation Burbach / Alt-Saarbrücken zu machen. Die in Russland geborene 46-Jährige kam erst auf Umwegen in die Pflege. Die ursprünglich gelernte Polizistin hatte erst die Pflegehelferausbildung gemacht und ist dann zur ÖGaP in die Ausbildung zur Pflegefachkraft gewechselt. „In beiden Berufen braucht man Geduld“ schmunzelt sie. „Mein Anspruch ist es, Menschen so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte.“ Und sowohl Nadja als auch Natalia sind sich in Bezug auf die positiven Aspekte der Ambulanten Pflege einig: Durch die Route mit festen Kundinnen und Kunden baue sich Vertrauen auf, teilweise gehöre man ein Stück zur Familie. Und die selbstständige Routenplanung erlaube eine flexible Zeiteinteilung, was den betreuten Menschen zugutekommt. „Viele Menschen leben alleine. Für viele ist es dann wie ein Sonnenschein, wenn wir vorbeikommen“, berichtet Natalia.

In die Ambulante Pflege reinschnuppern, tut aktuell Mustafa Sarhan. Er macht im Krankenhaus die Ausbildung zur Pflegeassistenz und absolviert derzeit für fünf Wochen in der Ambulanten Pflege seinen Außeneinsatz. Er schätzt die Abwechslung im Klinikalltag, lernt hier aber viel über Pflegegrade und die Finanzierung von Pflegeleistungen und bekommt umfassenden Einblick durch die Begleitung einer Fachkraft auf ihrer Tour. Nach seiner Ausbildung ziehe es ihn aber wohl eher in die Altenpflege, so sein aktuelles Empfinden. „Diese Flexibilität ist der große Vorteil der eingeführten generalistischen Ausbildung“, betont Reisich. „Die Auszubildenden lernen alle Bereiche kennen und können später überall arbeiten.“ Für die Pflegeassistenz bedeutet das: Sie übernehmen die grundpflegerische Versorgung von Menschen, das heißt Hilfestellungen bei der Körperpflege und Assistieren bei medizinisch-pflegerischen Maßnahmen, die von examinierten Pflegefachkräften durchgeführt werden. Auch hauswirtschaftliche Leistungen und soziale Betreuung der pflegebedürftigen Menschen und deren Familien gehört mit zu den Aufgaben.

Jetzt noch für eine Ausbildung bewerben!

Wer sich für eine Tätigkeit in der ambulanten Pflege interessiert, kann sich aktuell noch bei der Ökumenischen Sozialstation Burbach / Alt-Saarbrücken für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft oder zur Pflegeassistenz bewerben. Ausbildungsstart ist jeweils der 1. Oktober. 

Vom Standort am Malstatter Markt 4 aus, gehen die Auszubildenden gleich zu Beginn der Ausbildung mit den Pflegekräften auf Tour in die Haushalte.Die theoretische Ausbildung findet in der Caritas Akademie für Gesundheitsberufe Saar statt.