„Dass Kinder unter verschiedenen Bedingungen aufwachsen, wollen und können wir in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft nicht verhindern. Dass sich aber finanzielle Armut und multiple soziale Belastungen massiv benachteiligend auf die Zukunftsperspektiven der betroffenen Kinder auswirken, dürfen wir nicht tatenlos hinnehmen.“, begründet Anne Fennel, sozialwissenschaftliche Geschäftsführerin der Diakonie Saar, das Engagement der Diakonie um die Vereinfachung von Kind bezogenen Leistungen.
Wegen der steigenden Preise, auch beim Mittagessen, meldeten derzeit viele Eltern ihre Kinder ab. „Das geht zu Lasten der Kinder.“ so Fennel weiter.
Die Maßnahmen der Steuer-, Familien- und Sozialpolitik unterstützten Familien. Jedoch führten sie gerade nicht dazu, dass die Kinder profitieren, die es wirklich bräuchten. „Das bisherige Nebeneinander aus Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderregelsätzen, Kinderzuschlag und Pauschalen des Bildungs- und Teilhabepakets ist viel zu kompliziert für die betroffenen Familien, die oft nicht alle Möglichkeiten kennen und Schwierigkeiten bei der Beantragung haben“, weiß Fennel. Dazu profitierten von steigendem Kindergeld und Steuerfreibeträgen insbesondere Familien mit höheren Einkommen.
Die Bildungs- und Sozialpolitik dürfe nicht vor der Aufgabe kapitulieren, auch die Startchancen derjenigen zu verbessern, die ihr Leben unter prekären Verhältnissen beginnen.
Dazu gehörten die in Aussicht gestellte Einführung der Kindergrundsicherung genauso wie die Lernmittelfreiheit, das kostenfreie Mittagessen und der Ausbau der quartiersbezogenen Kinderbildungseinrichtungen.