Mit einem Gottesdienst eröffnete die evangelische Kirchengemeinde die Fotoausstellung „Unsere Stadt - Straßenblick“ der Wohnungslosenarbeit von Diakonie und Caritas in Kooperation mit dem Quartierstreff der Stadt Neunkirchen. Sie ist bis zum 23. November in der Christuskirche zu sehen und zeigt Fotos, auf denen Gäste der Wärmestubb ihren Blick auf Neunkirchen zum Ausdruck bringen.
„Gott sieht uns! Ihr seht unsere Stadt! Wir sehen euch! Wir sehen Gott!“, benannte Pfarrer Michael Hilka in der Predigt die vier Perspektiven auf das Fotoprojekt. Und Diakoniepfarrer Matthias Ewelt bezog die evangelische Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht!‘“ in seine Worte mit ein: „Weil Gott alle Menschen sieht, auch und besonders die in Not und mit Problemen, gilt unser Auftrag, diesen zu helfen und bei ihnen zu sein; auf jeden Fall jedoch deren Fähigkeiten, Talente und Blickwinkel wahr und ernst zu nehmen.“
Oberbürgermeister Jörg Aumann betonte in seinem Grußwort im Anschluss an den Gottesdienst: „Das Fotoprojekt und die Ausstellung stehen exemplarisch für eine gut funktionierende Vernetzung unter den sozialkaritativen und städtischen Strukturen im Quartier. Es sind tolle Motive zu sehen, darunter die Wahrzeichen unserer Stadt, die von Vergangenheit und Wandel zeugen: Die Hütte, die Bliesterrassen, der Stummplatz. All das sind prägnante Orte der Stadt, in der wir leben. Einer Stadt, die bunt und vielfältig ist und sich im ständigen Wandel befindet. Ich danke allen, die dieses Projekt ermöglicht haben.“
Gäste der Ökumenischen Wärmestubb Neunkirchen und Teilnehmende des EhAP-Projekts „SABiNe - Stärkung der Autonomie Benachteiligter in Neunkirchen“ waren im Frühsommer mit Fotoapparaten und fotografischer Beratung von Mitarbeitenden des Repair Cafés in der Stadt unterwegs. Entstanden sind 27 Fotos, die vielfach eine persönliche Geschichte erahnen lassen und auch die Schönheit kleiner Dinge zum Ausdruck bringen.
Thomas Mörsdorf, Fachdienstleiter beim Caritasverband Schaumberg-Blies: „Janis Joplin, eine Künstlerin die ich sehr verehre wurde einmal gefragt, wie sie es gelernt habe den Blues zu singen. Sie antwortete, sie habe einfach den Mund aufgemacht und heraus sei der Klang gekommen. Sie sei überzeugt, dass ein Mensch nichts erschaffen könne, was er nicht fühlt. Heute betrachten wir durch die entstandenen Bilder auch die Menschen, welche sie erschaffen haben und dabei von Besuchern der Wärmestube zu Künstlern und Kunstschaffenden geworden sind.“