Letzten Mittwoch fand die offizielle Eröffnung und Schlüsselübergabe für geladene Gäste durch Oberbürgermeister Uwe Conradt und Bürgermeisterin Barbara Meyer, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes, Dr. Magnus Jung, und Vizepräsident für Verwaltung Georg Maringer von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes statt. Nach der Veranstaltung im Lesecafé der Stadtbibliothek kann das Haus des Ankommens, das sich genau gegenüber der Stadtbibliothek befindet, besichtigt werden.
„Gute Ankommensstrukturen sind wichtige Faktoren für den Beginn einer raschen und strukturierten Integration: Eine zentrale Anlaufstelle, ein Haus des Ankommens, unterstützt bei digitaler und analoger Information und Beratung für alle neu zugewanderten Menschen. Bei der nun beginnenden Erprobung eines solchen Hauses beteiligen wir uns als Diakonie Saar – gemeinsam mit vielen anderen Akteuren – gerne. Dem neuen Haus des Ankommens viel Erfolg und Gottes Segen!", sagte Stefan Gebhardt, Abteilungsleiter Offene Soziale Arbeit bei der Diakonie, bei der Eröffnung.
Ein großes Gemeinschaftsprojekt
Die htw saar und die Landeshauptstadt Saarbrücken haben im Rahmen des gleichnamigen Projekts seit einem Jahr das Konzept entwickelt und die organisatorischen Vorbereitungen für das Haus des Ankommens getroffen. Es wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes kofinanziert. Ziel ist es, dass das Haus des Ankommens nach der Projektphase (Mai 2023 bis April 2026) in den Regelbetrieb übergeht.
Hintergrund für das Haus des Ankommens ist der gestiegene Beratungsbedarf, insbesondere im Bereich der Fachkräfteeinwanderung. Eine von der htw saar im Rahmen des Projekts durchgeführte Bedarfsanalyse hat bestätigt, dass eine zentrale und sichtbare Anlaufstelle in Saarbrücken, bei der viele Informationen zusammenlaufen und niederschwellige Erstberatung angeboten wird, helfen kann, den Ankommensprozess zu verbessern.
Das Konzept für das Haus des Ankommens ist in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Trägern, Einrichtungen und Behörden entstanden, die sich mit Migration, Integration und Fachkräftezuwanderung befassen. Neben der Zentralisierung des Beratungs- und Informationsangebots hat sich das Projekt auch zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit und Kommunikation der Akteure untereinander auszubauen. Deshalb gehören eine Lenkungsrunde und Arbeitstreffen ebenso zur Agenda des Hauses des Ankommens wie Workshops und gemeinsame Fortbildungen.
Informationen und Vermittlung
Ratsuchende erhalten erste Informationen zu Behörden, Deutsch lernen, Ausbildung, Arbeit, Anerkennung von Abschlüssen, Freizeit, Kultur, Wohnen, Aufenthalt, Alltag in Deutschland und vielem mehr. Das Haus des Ankommens vermittelt Kontakte zu Beratungsstellen, Behörden und Vereinen. Es organisiert Informationsveranstaltungen in Präsenz und online. Die Beratung ist kostenfrei und vertraulich. Im Beratungsteam sind mehrere Sprachen vertreten. Bei besonderem Bedarf können Sprachmittlerinnen und Sprachmittler hinzugezogen werden. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich.
Vorbild für das Haus des Ankommens sind ähnliche Willkommenszentren etwa in Stuttgart oder Leipzig, mit denen das Projektteam in engem Austausch steht. Darüber hinaus konnte die Landeshauptstadt Saarbrücken mit ihrem Infopoint Ukraine von März bis Oktober 2022 eigene Erfahrungen mit einem offenen Beratungsangebot in der City machen, die in die Konzeptentwicklung eingeflossen sind.
Beratungsteam
Zum Beratungsteam gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, der Landeshauptstadt Saarbrücken, der Migrationsdienste von Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie und Deutschem Roten Kreuz sowie des Zentrums für Bildung und Beruf Saar, der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) Saarland und der Handwerkskammer des Saarlandes.
Kooperationsnetzwerk
Ein großes Kooperationsnetzwerk unterstützt das Haus des Ankommens: Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes; Ministerium für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes; Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes; Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Saarland e.V.; Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V.; Diakonisches Werk an der Saar gGmbH; Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e.V.; Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH; Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Außenstelle Lebach; Bundesagentur für Arbeit Saarbrücken; Integrationsbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken; Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DEFA); Klinikum Saarbrücken gGmbH; Industrie- und Handelskammer des Saarlandes; Handwerkskammer des Saarlandes; Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e.V. (VSU); Regionalverband Saarbrücken; Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken; Arbeitskammer des Saarlandes; FITT gGmbH; Universität des Saarlandes/Welcome Center; Antidiskriminierungsforum Saar e.V.; EUTB der Landesvereinigung Selbsthilfe e.V.
Öffnungszeiten und Erreichbarkeit
Die Beratungszeiten sind montags und freitags von 8.30 bis 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 13.30 bis 18 Uhr. Das barrierefreie Ladenlokal gegenüber dem Gustav-Regler-Platz ist sehr gut mit dem ÖPNV zu erreichen. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Bushaltestellen Rathaus St. Johann, Rabbiner-Rülf-Platz und Dudweiler Straße sowie die Saarbahnhaltestelle Johanneskirche.